Monika Büchner bietet in Frankfurt am Main Sexualberatung an und arbeitet auch mit Absolute Beginners. Nachdem einer Ihrer Klienten dank „Und wer küsst mich?“ den Schritt in ihre Praxis gewagt hatte und inzwischen überzeugt ist, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, nahm sie Kontakt zu mir auf und ich bat sie um ein Interview zum Thema „Wie kann es einem Absolute Beginner gelingen, seine sexuelle Unerfahrenheit zu überwinden?“ Hier die erste Frage samt Antwort:
Was halten Sie für wichtiger: dass ein Absolute Beginner erstmal zum Sexualberater bzw. Erotikcoach geht und seinen Körper und den Körper des anderen Geschlechts kennenlernt oder dass er zum „normalen“ Therapeuten geht und seine Beziehungsangst oder Schüchternheit in den Griff kriegt?
Also, es kommt darauf an. Manchmal kommen AB’s zu mir, die schon eine Weile Psychotherapie gemacht haben und deren Selbstbewusstsein nun soweit gestärkt ist, dass sie sich überhaupt trauen, weitere Schritte zu unternehmen, zum Beispiel zu mir zu kommen. Aber eine Psychotherapie als Vorerfahrung ist nicht immer unbedingt notwendig, da ich als Sex Coach, Sexologin und Sexological Bodyworker ohnehin mit einer Verbindung von Gespräch und Körperarbeit arbeite. Ganz wichtig ist es, dass irgendwann die Ebene des reinen Sprechens überschritten wird und der Körper das Spüren lernt. Der Nachteil manch einer Therapie ist es meines Erachtens, dass sie bei Ursachenforschung bleiben: Warum ist etwas so wie es ist? Wo sind die tieferen Ursachen? Das ist wichtig und gut, kann im besten Fall Knoten lösen, jedoch manchmal wird über Körper oder Sexualität überhaupt nicht gesprochen, das wird ausgeklammert, weil unter Umständen auch der Therapeut selbst nicht viel darüber weiß. Dennoch kann es von Vorteil sein, wenn Therapieerfahrung da ist. Denn dann weiß der Klient/die Klientin bereits einiges über sich selbst und er weiß außerdem: Veränderungen brauchen Zeit.