Monika Büchner, Sexualberaterin aus Frankfurt am Main, steht hier im Blog derzeit Rede und Antwort zum Thema „Wie schaffe ich es als Absolute Beginner, meine unfreiwillige Sexlosigkeit zu überwinden?“ Heute wollen wir wissen:
Frau Büchner: Wenn ein AB zu Ihnen in die Sexualberatung kommt, wie ist dann Ihr Vorgehen? Geht es gleich ans Eingemachte (z.B. Selbstbefriedigungsübungen oder Flirtübungen) oder tasten Sie sich vorsichtig ran?
Monika Büchner: Selbstverständlich taste ich mich langsam vor. Mein Bestreben dabei ist, Grenzen zu dehnen, allmählich, behutsam und stetig, diese jedoch nicht umzuwerfen. Deshalb ist es wichtig, immer wieder Feedback zu erfragen. Wie fühlt es sich an? Es ist mir wichtig, dass der Klient lernt, auf seine Gefühle zu achten, diese wahrzunehmen und mitteilen zu können, im Coaching sowie im wahren Leben. Es gibt das emotionale Fühlen: Wie geht es mir? Und das körperliche Fühlen: Was spüre ich im Körper? Wie fühlt sich Spannung an oder Entspannung, Wärme, Herzschlag oder auch Erregung. Unsere Arbeit bewegt sich vorwiegend im Hier und Jetzt. Wir besprechen den Stand der Dinge, setzen Ziele und überlegen gemeinsam, wie man diese Schritt für Schritt erreichen könnte.
Gerne arbeite ich mit Körperarbeit, falls der Klient das möchte, wenn nicht, gibt es „Hausaufgaben“, die wir besprechen. Körperarbeit kann bedeuten: Meine Hände liegen auf dem bekleideten Körper, der Klient, die Klientin kann spüren: Wie fühlt sich das an? Wenn es sich gut anfühlt, fahren wir fort mit dem Sensibilitätstraining, wenn nicht, finden wir andere Wege. Wenn im Laufe der Zeit eine Vertrauensbasis entsteht, kann das bedeuten, dass ich den unbekleideten Körper berühre, vom Kopf bis Fuß, von Ohrläppchen bis Vagina oder Penis. Das bedeutet, man lernt, alles ist gut und natürlich. Unter meinen Händen kann der eigene Körper erlebt, belebt, sensibilisiert werden. Dies ist jedoch keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit, es gibt viele Wege, für jede und jeden den eigenen.
Ich selbst „liebe“ Körperarbeit. Ängste, die vielleicht jahrzehntelang da waren, können sich bei wenigen Berührungen einfach in Luft auflösen. Das, was man befürchtet hatte („Tut das weh?“, „Wird es unangenehm sein?“), wird auf Realität überprüft und auf die Füße gestellt in einem geschützten Rahmen, in dem man jederzeit sagen kann: Stopp oder bitte Weitermachen.
Weitere Fragen an Monika Büchner in den kommenden Tagen hier im Blog!