Ich lebe in einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein und unterscheide mich auf den ersten Blick nur wenig von anderen. Ich sehe normal aus, bin wahrscheinlich normal intelligent und gehe einer normalen Arbeit nach; meine Besonderheit ist eigentlich „nur“ das Leben als ABine.
Wo fängt meine Geschichte an? Wo liegen die Wurzeln des AB-Seins? Ich war schon früh eine Außenseiterin, nicht zuletzt bedingt durch eine katastrophale Ungeschicklichkeit. Zwei linke Hände, zwei linke Füße. Dadurch kamen viele Aktivitäten nicht in Frage, die für die meisten Leute alltäglich sind. Radfahren, Tanzen, Ballspielen, Schlittschuhlaufen – alles fiel flach. Die einzige mit einer 4 oder 5 in Sport, später die einzige, die zwei Mal durch die Fahrprüfung rasselte. Natürlich blieb ich beim leidigen Mannschaftenwählen immer übrig, nahm es aber nicht persönlich. Ausgelacht wurde ich glücklicherweise nur sehr selten. Aber ich konnte eben kaum etwas wirklich mitmachen, und das schränkte die Kontaktmöglichkeiten erheblich ein. Also blieb eigentlich nur ein Hobby übrig – nämlich zu Hause sitzen und lesen!