Maja Roedenbeck, was hat Sie dazu bewegt, sich mit der Szene der Absolute Beginners zu beschäftigen?
Meine Agentin Pia Christ von der Agentur wortvollendet ist mit dieser Themenidee auf mich zugekommen, weil es auch in meinen vorigen Büchern um authentische Lebensbeichten zu gesellschaftlich relevanten Themen gegangen war – und ich war gleich Feuer und Flamme. Denn mir war sofort klar, dass es hier nicht nur um ein Nischenthema für Exoten geht, sondern um ein essentielles Problem unserer Gesellschaft: um die Leiden der Liebe im 21. Jahrhundert. Und davon sind wir alle betroffen. Abgesehen davon, dass es viel mehr Absolute Beginners gibt als oft angenommen wird!
Hatten Sie vor Ihrer Arbeit an dem Buch bereits Kontakt zur Szene der Absolute Beginners?
Aus dem Stehgreif fielen mir damals drei Leute aus dem Bekanntenkreis ein, die alleine durchs Leben gingen und das schon immer getan hatten. Keiner von ihnen redete darüber. Keiner von uns kam jemals auf die Idee, sie ernsthaft zu fragen wie es ihnen damit ging. Wir nahmen sie wie sie sind, was ja nicht das Schlechteste ist, und gaben gelegentlich gut gemeinte, aber oberflächliche Ratschläge, was für einen Absolute Beginner ziemlich schlimm ist, wie sich im Buch zeigt. Doch nun schien es mir plötzlich spannend, in die Lebenswelt dieser Menschen einzutauchen.