Sascha (28) Informatiker: „Ich betrachte meine Beziehungslosigkeit als Behinderung“

Ich mache mehrere Faktoren dafür verantwortlich, dass ich keine Partnerin finde, und es ist schwer zu definieren, inwiefern sie sich gegenseitig beeinflussen und wo mein Leiden angefangen hat. Der einzige Faktor, der von außen reinspielt, ist die Emanzipation. Ich bin kein Mann, der sagt: „Frauen gehören an den Herd!“ Aber es kann doch keiner leugnen, dass noch vor zehn oder zwanzig Jahren viele Paare zusammenfanden, weil Männer und Frauen nur ein einziges Bild von einer Beziehung vermittelt bekamen: Der Mann war der Versorger, die Frau kümmerte sich um Kinder und Haushalt. Die Emanzipation hat mit diesem Bild gebrochen, was gut ist, uns aber auch mit einigen inkonsequenten Folgeerscheinungen zurückgelassen hat. Einerseits denken Frauen jetzt, was völlig in Ordnung ist, an ihre eigenen Karrieren, sind nicht länger auf die Männer als Versorger angewiesen und gehen ihre eigenen Wege. Andererseits retten sie die Emanzipation aber nicht mit hinüber ins Beziehungsleben. Da kommt kaum eine Frau auf die Idee, mal den ersten Schritt zu wagen. Da suchen sie nach den alten Mustern einen dominanten Mann, der das schon alles in die Wege leitet. Erfahren soll er sein und auf gar keinen Fall psychisch angeknackst. Daran wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern.

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